Wer kennt es nicht? Ein aufwändiger Social Media Post wurde mit langer Bearbeitung und ausgiebigen Feedback schließlich gepostet – Und verschwindet schon nach sehr kurzer Zeit wieder aus dem Bewusstsein der Nutzer. Wäre es nicht effizienter, den bereits produzierten Inhalt zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu verwenden? Jetzt vielleicht sogar in einem anderen Format? Content Recycling löst exakt dieses Dilemma, welches sich oft im Content Marketing ergibt und sorgt für eine konsequente Wiederverwertung von guten Inhalten.

Was ist Content Recycling genau?

Im Mittelpunkt steht, wie schon angesprochen, die erneute Verwertung von alten Inhalten. Dabei können diese in aufbereiteter Form entweder wiederholt genutzt, für andere Plattformen nutzbar gemacht oder „gestückelt“ in gänzlich neuen Content umgebaut werden. Der genaue Ablauf hängt stark von der Art des jeweiligen Contents ab. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen unter anderen anhand von zwei Beispielen, wie Content Recycling in der Praxis aussehen kann.

Welche Arten von Content können verwertet werden?

Ganz grundsätzlich ist jede Form von Content wieder recycelbar und kann unter anderem auch sogenannte Content Gaps effektiv schließen. Abhängig von dem konkreten Format empfiehlt sich natürlich eine andere Herangehensweise. Texte sind das prominenteste (und vermeintlich einfachste Beispiel), wenn es an die Verwertung geht. Es funktioniert allerdings auch anders:

Ein altes YouTube Video kann so mit ein wenig Nachbearbeitung noch gut als Ergänzung für einen Artikel oder vielleicht sogar als eigenständiger Social Media Post genutzt werden. Alte Grafiken bieten sich weiterhin nach einer Aktualisierung der Informationen (und gegebenenfalls einem kleinen Make-Over) hervorragend für eine 2. Nutzung an.

Häufige geht es bei Content Recycling aber im Kern um Texte. Dazu können folgende Inhalte gehören:

  • Social Media Beiträge
  • Blogartikel
  • Newsletter
  • Pressemitteilungen

Werfen wir einmal an zwei anschaulichen Beispielen einen Blick auf die Herangehensweise.

Beispiel für Content Recycling auf der Website

Website Content recyceln: Beispiel Blogartikel

Die vielleicht einfachste Methode einen alten Text erneut zu nutzen, ist die Aktualisierung. In diesem Fall sollte natürlich nicht nur das Datum geändert werden. Zu einer sinnvollen Erneuerung gehört auch, die enthaltenen Informationen, Statistiken & Quellen zu aktualisieren und neue Trends hinzuzufügen. Auch kann sich eine Analyse anhand des bisherigen Nutzerverhaltens und der gesuchten Begriffe anbieten, um so weitere, passende Sub-Themen dem Artikel beizutragen.

Eine andere Herangehensweise im Content Recycling ist die Stückelung des Artikels in eine Beitragsreihe oder Einzelbeiträge auf Social Media. So können viele neuartige Inhalte mit mit kleinen Informationshäppchen und relativ geringem Rechercheaufwand erstellt werden. Solche „Häppchen“ bieten sich auch für die schrittweise Nutzung in Newslettern oder automatisierten E-Mails an.

Social Media Content recyceln: Beispiel Instagram Post

Um einen Instagram Post zu recyceln, gibt es zwei übergeordnete Möglichkeiten: Auf oder Abseits der Plattform. Wenn wir auf Instagram bleiben, ist die intuitivste Variante das erneute Aufbringen des Themas, nachdem einige Zeit vergangen ist. Hier können gerne ein paar Monate ins Land gehen. Bei der erneuten Verwendung empfiehlt es sich, das Visual und den Social Media Text leicht abzuändern, um so den Content nicht 1:1 zu spiegeln.
Eine weitere Modifikation ist die Umformung des Beitrags vom Format her gedacht. Ein Instagram Post kann zum Beispiel in mehrere Storys (durchaus zeitnah) oder als Instagram Reel in einem neuen Kontext aufbereitet sein. Eine ganze Beitragsreihe eignet sich gut für einen Instagram Guide.

Abseits der Plattform ergeben sich andere Möglichkeiten zum Content Recycling. Die zuvor angesprochene Reihe von Social Media Beiträgen kann zusammengefasst einen ganzen Blogartikel auf der Unternehmens Website möglich machen. Wichtig ist hier vorab eine sorgfältige Keyword Recherche durchzuführen, um die genaue Ausrichtung des Artikels (und die Relevanz in der Google Suche) zu analysieren. Angereichert mit passenden Grafiken, Bildern oder Videos, gerne auch über die Medien des ursprünglichen Beitrags hinaus, ergibt sich so ein gänzlich neues Format!

Beispiel für Content Recycling auf Social Media

Die Vorteile von Content Recycling im Überblick

Der wesentliche Nutzen des Recyclings besteht im nachhaltigen Umgang mit den produzierten Inhalten. Unabhängig davon ob eine Agentur beauftragt oder der Content in-house produziert wurde – Es wurde (eine Menge) Zeit, Geld & Ressourcen investiert. Mit der erneuten Nutzung kann so der maximale Effekt und Gewinn aus dem Input herausgeholt werden.

Ein weiterer Vorteil neben der Effizienz ist die Zeitersparnis, gerade wenn es darum geht Inhalte langfristig im Rahmen der Redaktionsplanung vorzuplanen. Sofern alter Content Konsequenz und strategisch recyelct wird, kann wertvolle Zeit in der Recherche & Produktion gespart werden!

Unser Fazit zu Content Recycling

Das eingangs beschriebene Dilemma hat folglich eine Lösung mit den in diesem Artikel vorgestellten Lösungen im Content Recycling. Sicher stellt es kein Allheilmittel dar, kann aber sinnvoll einsetzt eine nützliche Ergänzung jeder Content Strategie sein und nachhaltig Ressourcen effektiver nutzbar machen.